Über das Projekt
Biostiere für die künstliche Besamung
Gleichzeitig mit den Milchleistungen der Tiere wachsen in der Regel auch deren Grösse und die Ansprüche an Haltung und Fütterung. Diesen Ansprüchen können viele Biobetriebe nicht mehr gerecht werden, insbesondere weil sie geschlossene Nährstoffkreisläufe und geringen Kraftfutterverbrauch anstreben. Die Fütterung der Tiere auf Biobetrieben soll mit betriebseigenem Futter und mit möglichst wenig Kraftfutter – höchstens fünf Prozent der Jahresration – erfolgen. Das Projekt begann mit Biobauern und Biobäuerinnen, die eigene Konzepte zur Biomilchviehzucht verfolgten.
Beste Biostierkälber zum Absamen ausgewählt
Für die Zucht auf der männlichen Seite werden im Rahmen des Projektes «Bio-KB-Stiere» Stierkälber von sehr guten Stierenmüttern auf Biobetrieben gesucht, die die Kühe im Sommer vorwiegend weiden lassen, die wenig Kraftfutter füttern und sehr selten Antibiotika einsetzen. Diese Kälber werden auf dem Plantahof (Braunvieh) und auf dem FiBL-Hof (Fleckvieh) aufgezogen und intensiv beobachtet und geprüft. Die besten von diesen werden bei Swissgenetics abgesamt. Die Firma Swissgenetics erweitert so ihr Angebot um Samendosen von Biostieren der Rassen Braunvieh (BV/BS), Original Braunvieh (OB), Simmentaler (SI) und Swiss Fleckvieh (SF).
Der Verband Bio Suisse und das Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL führen das Projekt «Bio-KB-Stiere» gemeinsam durch, in Zusammenarbeit mit vielen engagierten Biozüchterinnen und -züchtern und in Partnerschaft mit dem Genetikanbieter Swissgenetics. Weitere Partnerorganisationen sind die beiden Zuchtorganisationen Swissherdbook und Braunvieh Schweiz (Tierdatenbanken) sowie das LBBZ Plantahof in Landquart (Aufzucht der Braunviehstiere).
Anet Spengler Neff, FiBL